Blau

Dieser Text heißt Blau.
Wenn Sie möchten, schließen Sie Ihre Augen.

Blau über Blau. Und nochmals Blau. Blau in den kitschigsten Tönen
bis hin zum unheimlichen geheimnisvollen blauschwarzen Blau.

Ein Blau, das etwas vor uns zu verstecken schien. Lichter flitzten über das Wasser
und die Sonne zauberte einen Glanz, der nur für Könige geschaffen schien.
Das Meer trieb zum Land hin, brach sich am Ufer, und neue Wasser- und
Lichteinheiten mischten mit dem göttlichen Pinsel eine Palette, die in jedem
Menschen eine starke Sehnsucht  hervorrufen musste.

„Halt mich fest“, schreit das Meer mir zu.

„Fang mich ein“, flüstert der Wind.

„Komm mit uns, es gibt noch viel zu entdecken“, singen die Wellen.

„Lass dich treiben.“ Glitzert das Licht.

Und der Meereschor singt Tag wie Nacht seine Arien dazu.

Auf der Wasseroberfläche tanzen kleinste Ballerinen in Weiß ihre Choreografien.
Unscheinbare Luftbläschen recken ihre Hälse in die Luft.
Der Wind hebt im Orchestergraben seinen Stock, jetzt jagen, ja fast überschlagen
sich bei klarem Himmel die Meerestänzer in die Höhe und hin zum Ufer.

Es müssen Abermillionen in der Kompanie sein. Ihre Reise beginnen sie in den
Wolken, und wenn die Zeit gekommen ist, lassen sie sich fallen und fließen.

Ins Blau

Einen Star, den gibt es nicht. Alle gehören dazu und vollbringen ein Meisterwerk,
DAS Meisterwerk. Wir sitzen mit offenen Mündern da und entdecken eine
besonders  schöne Formation. Sie schnellen auf eine Klippe zu, springen
auseinander wie ein Liebespaar, welches sich heimlich küsst und erwischt wird.
Sofort kommt die nächste Truppe und führt einen nicht minder spektakulären
Tanz auf. Die Beleuchter am Firmament tun alles dafür, Abertausende Effekte
zu setzen. Wie gleichmäßig gesetzt und dennoch verschieden voneinander.
Werfen sie ihr Licht und ihren Schatten.


Auf das unheimliche, geheimnisvolle, gefährliche, blautiefschwarze Blau.
Blau über Blau und nochmals Blau.