Der Wunschbrunnen

Dieser Text ist nur für fortgeschrittene Hörer. Aber ich weiß, Sie schaffen das schon.

„Hier ist das Telefon. Ruf deine Mutter an. Dann bring ich dich zum Bahnhof.“

„Nein, Thomas. Ich rufe sie nicht an.
Bei mir im Dorf steht ein Wunschbrunnen. Er ist weiß und alle finden ihn wunderschön.
Aber ich schwör dir, wenn ich noch einen Tag länger hier bleibe, dann sprenge ich den Brunnen
mit Dynamit in die Luft. Und wenn ich dabei meine Hände verliere!

Er sprach mit leiser, irgendwie vibrierender Stimme weiter. „Kennst du das Morgengrauen?
Traust du dem Morgen zu, dir ein guter Begleiter zu werden? Was denkst du, wenn am Abend
die Sonne nach dem Glühen verschwindet? Hast du geglaubt, dass auch deine Sorgen schlafen gehen?
Dein letzter Gedanke, bevor dein Atem ruhiger wird, zaubert er dir ein Lächeln auf dein Gesicht?

Wollen Sie einen Drink?
Ja. Mein Gott, was ist das denn? Kann man das verlängern?
Womit?
Stutzt.
Äh, ich habe nur Likör hier.

Ihre Geschichten waren so fantasievoll, dass ich darüber vergaß, warum sie zu mir gekommen war.
Sie hatte mich mit ihren wundervollen Geschichten verführt, mein Ziel zu vergessen.

Was macht dein Leben so top?

Ich lebe immer mit der Sehnsucht, etwas Schönes würde mir passieren. Aber es passiert nichts.
Eines Tages, hast du mir gesagt. Ich kann keine Schnürsenkel binden. Ich habe dich angeschaut
und überlegt, ob du Rheuma hast. Als ich mit dem Nachdenken fertig war, warst du schon weg.
Adieu.

Ich habe dich nach London geschickt, weil die Leute Angst vor dir haben.
Hast du hier wirklich alles unter Kontrolle?

Wir sollten dieses Gespräch führen, bevor der Alkohol aus uns spricht.

Sie waren zusammen im Materiallager. Schweigend räumte sie die Sachen ein, die an
anderer Stelle benötigt wurden. Plötzlich hielt er sie am Unterarm. Kannst du bitte leiser arbeiten?
Er lachte und zog sie näher zu sich.

Ich war auf dem Weg und dachte, ich komme vorbei, um mir mein Pferd anzusehen.
Das ist doch eher ein Umweg? Ich habe mal nachgeschaut, das sind 60 Meilen.
Heutzutage ist das nicht mehr viel.
Dann bin ich also doch eher ein kleiner Umweg für Sie, Thomas?

Haben Sie Öl?
Ja, in der Garage meines Mannes sollte noch welches stehen.
Sie können auch bleiben, Thomas.
Mit Ihrem Öl kann ich aber auch fahren.
Ich habe aber auch ein Gästezimmer, Thomas.

Der Antrieb des Lebens ließ nicht nach, strömte wie die Themse selbst.
Ich sage immer, die kleinen Dinge zählen.

Ich bin wie ein verdammter Leuchtturmwärter hier draußen. Aber es ist doch so,
dass man sich vom Leuchtturm fernhält, Thomas. Mein brüchiges Kleid der Weiblichkeit,
das sich schneidet an der Geburt meines Sohnes.

Als sie wieder gehen will, bemerkt sie, dass einer der Touristen sie neugierig anschaut.
Zaghaft verzieht sie das Gesicht zu einem Grinsen. Analphabetin der Liebe, hatte er sie zärtlich genannt.

Was sind Sie?
Was ich für Thomas bin?
Bin aufʼm Pferd geboren.

Warum sind Sie denn dann unglücklich?

Sie haben erzählt, warum ich frei bin. Sie finden das lustig. Und vielleicht ist es das auch, Mom.

Hey Barbie, hier schreibt dir dein Ken.
Ja, Nummer 1 ist hier die Nummer 1. Es ist schicksalhaft und enthält eine klare Aufforderung.

Hell's Bell's meint:

!!! BARBIE, HÖRST DU, LASS ES KRACHEN IM NÄCHSTEN JAHR !!!
Das gefällt Ken wohl!